Buki Serie
In unserer Buki Serie wollen wir euch einige der Waffen vorstellen, die im Bujinkan trainiert werden.
Der Hanbô
Der Hanbô ist eine spannende Waffe. Obgleich der Hanbô sehr schlicht ist, hat er viele herausragende Eigenschaften, die ihn zur idealen Trainingswaffe für Einsteiger machen.
Ähnlich wie beim Rokushaku Bô handelt es sich beim Hanbô um einen Stock. Dieser ist nun aber nur halb so lang, wie sein "großer" Bruder des vorherigen Eintrags. Daher auch der Name. Das japanische Kanji 半 (Han) bedeutet nämlich ganz einfach halb.
Gerade diese geringere Länge macht ihn für Einsteiger deutlich leichter zu handhaben. Man kann den Hanbô ganz einfach leichter "überblicken" und so auch dessen Nutzung leichter verstehen.
Gleichzeitig ist der Hanbô jedoch ausreichend lang, um nicht nur Schlagtechniken, sondern auch Hebeltechniken zu ermöglichen. Er ist damit sehr ausgewogen in dessen Optionen.
Tatsächlich neigt der erfahrene Budôka im Bujinkan sogar dazu den Hanbô überproportional häufig in Form einer Hebelwaffe zu nutzen. Und dies ist zweifelsohne eine der Stärken des Hanbô. Die jedoch mindestens genauso häufig mögliche, schlichte Nutzung des Stocks als Verstärkung von Schlägen/ Stichen sollte aber immer im Blick behalten werden. Denn diese Option ist letztlich immer gegeben und sollte uns als Budôka bewusst sein. Unser Videoeintrag gibt hierzu einen schönen Überblick. Habt ihr bemerkt, dass wir eine ausgewogene Mischung aus Schlag- und Hebeltechniken präsentieren? Dies ist bewusst so gewählt, um die Rolle des Hanbô als Multitalent zu unterstreichen.
Aber es gibt auch im Hanbô Jutsu nicht nur Techniken/ Kata. Gleichsam wichtig ist es, inbesondere für Einsteiger, zunächst ein Gefühl für den Kurzstock als Waffe zu bekommen. So geht beispielsweise das Gleiten am Stock anfangs nicht immer leicht von der Hand und der Hanbô wird zu fest gegriffen. Dies führt dann auch dazu, dass die Waffe nicht mehr so flexibel genutzt werden kann, wie potentiell möglich.
Andererseits darf mit dem Stock auch nicht so locker umgegangen werden, dass dieser dem Budôka bei Schlägen oder Blocks aus der Hand geworfen wird. Es ist also hier wichtig eine Balance zu finden. Dies gilt aber natürlich nicht ausschließlich für den Hanbô.
Ein weiterer wichtiger Trainingsaspekt ist das Taihen Jutsu. Dies kann beispielsweise in Form von Ukemi oder Rollen geübt werden. Auch hier präsentiert sich der Hanbô als einsteigerfreundlich. Ihn in eine Rolle zu integrieren stellt gerade am Anfang eine Herausforderung dar. Er ist jedoch weniger lang und damit weniger schwer zu kontrollieren, als der längere Bô oder das vielleicht gefährlichere Katana.
Kukishinden Ryû Hanbô Jutsu
Bereits im Zusammenhang mit dem Rokushaku Bô haben wir die Rolle, die die Kukishinden Ryû im Bujinkan für den Waffenkampf einnimmt, herausgestellt.
Das Hanbô Jutsu der Kukishinden Ryû steht dem Bô Jutsu dabei in nichts nach. Beispielhaft haben wir im Videoeintrag 4 Basistechniken vorgestellt.
- Tsuke Iri
- Koshi Ori
- Oni Kudaki
- Ganseki Nage
Zusätzlich haben wir die Techniken der Koshi Kihon Sanpô mit Hanbô gezeigt.
- Ichimonji No Kata
- Jumonji No Kata
- Hichô No Kata
Das Hanbô Jutsu der Kukishinden Ryû geht aber natürlich noch viel weiter. Es werden hier unter anderem Techniken gegen Faustangriffe, gegen Tritte, gegen Handgelenkgriffe, gegen Griffe zum Revers, gegen Angriffe von hinten, gegen Griffe zum Hanbô selbst und auch Festlegetechniken behandelt.
Der Hanbô, so schlicht er auch sein mag, eine wirklich spannende Waffe.
Buki Serie
Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Hanbô machen können oder kanntet ihr den kurzen Stock bislang nur als Gehhilfe? Egal welche Aussage zutreffen möge, hoffe ich ihr hattet Spaß beim Lesen/ Ansehen und vielleicht sogar ein paar Trainingsideen aus diesem Eintrag erhalten.
Am 19.03.2022 führen wir die Serie mit dem nächsten Videoeintrag fort. Dann stellen wir euch die erste Klingenwaffe der Buki Serie vor - das Tantô.
Hat euch unsere Buki Serie bereits so motiviert, dass ihr es gar nicht mehr zum nächsten (Probe-) Training aushalten könnt? Glücklicherweise bietet der Hanbô aufgrund seiner geringeren Länge weniger Risiken von Kollateralschäden, sodass gerade der Hanbô auch in einer kleinen Wohnung gut trainiert werden kann. Denkt nur an das Zitat unseres Soke.
"Anyplace we can breathe, we can do Ninjutsu" -- Masaaki Hatsumi
Wir sehen uns also im Training jeden Montag/ Donnerstag, jeden Freitag, oder zu einem der anstehenden Seminare. Das nächste findet Ende April statt und ist ein echtes Highlight. Schaut hier.
Wir freuen uns auf euch,
Ganbatte Ne
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