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Ichimonji No Kata / 一文字の型


Kihon Serie

Die Ichimonji No Kata ist die erste Technik der Kihon Happô, den 8 Basisformen im Bujinkan Budô Taijutsu. Diese acht Basisformen teilen sich wiederum in drei Schlagtechniken und 5 Hebeltechniken auf. Jede dieser Techniken ist in ihrer Basisform dazu gedacht dem Schüler eine andere grundlegende Fähigkeit zu vermitteln.

Basis - Kihon

Die Ichimonji No Kata startet dabei mit einem taktischen Rückzug, in Form einer Ausweich- und Blockbewegung, gefolgt von einem "Zurückerobern" des verlorenen Raums durch einen Shutô (Handkantenschlag) zum Hals. Dieser Ablauf ist im oben stehenden Video sehr schön zu erkennen und am Ende sogar in Zeitlupe zu sehen, um auch Details  herauszustellen.

Trainingsideen - Henka

Ändert man unter Wahrung des Prinzips der Ichimonji No Kata beispielweise Timing, Ausweichrichtung oder zur Anwendung kommende Waffen/ Werkzeuge, so entstehen verschiedenste Anwendungsformen, die die Grundform der Kata zum Leben erwecken. Im gezeigten Video beispielsweise haben wir zunächst schlicht aus einer anderen Ausgangskamae gestartet. Hierdurch entsteht bereits eine schnellere und dynamischere Form.

Wir haben aber auch die Ausweichrichtung variiert. So wichen wir zunächst auf der Angriffslinie von Uke gerade zurück, sodass wir den abschließenden Shutô anpassen mussten - alles ohne das grundlegende Prinzip der Kata zu verlieren.

Eine Änderung des Timings sorgt dafür, dass die zunächst defensive Ausweichbewegung "übersprungen" wird und der Angriff von Uke bereits in seiner Ausführung durch einen Gegenschlag gestoppt wird.

Die folgenden Henka sind eine Kombination aus verschiedenen, defensiven Einstiegen und einer Variation von unterschiedlichen Abschlusstechniken. Diese reichen von waffenlosen Hebel-, oder Wurftechniken, bis hin zu Techniken mit Tantô, Hanbo und Jutte.

 

Abseits der gezeigten Eindrücke verbleibt jedoch die Botschaft, dass bereits die erste Grundform der Kihon Happô ein tiefgreifendes Prinzip vermittelt.

 

Um dieses Prinzip weiter zu erforschen, versucht in eurem Training doch einmal weitere Ausgangskamae einzubauen. Wie sähe Ichimonji No Kata beispielsweise aus Hôko No Kamae aus? Würde Uke hier auch einen Angriff zum Kopf ausführen? Wie müsst ihr euer Taijutsu anpassen, wenn hier ein tiefer Angriff erfolgt?

Variiert doch auch die Anzahl an Angriffen, die Uke ausführt. Wie sähe eure Ichimonji No Kata aus, wenn der erste Angriff derart überraschend erfolgt, sodass ihr vor eurem Gegenangriff bereits mit einem zweiten Angriff konfrontiert werdet? 

Oder bringt wie wir Waffen ins Spiel. Insbesondere Soft-Waffen sind eine gute Möglichkeit die Sinnhaftigkeit und die Anwendbarkeit von Henka auf die Probe zu stellen. Versucht dabei aber nicht nur mit oder gegen eine Waffe von Uke zu trainieren, sondern auch mit verschiedenen Waffen untereinander. Könnt ihr euch beispielsweise vorstellen, wie Ichimonji No Kata aussehen würden, wenn Tori nur mit einem Tantô, Uke aber mit einem Bô bewaffnet ist? 

Der Bô ist eine Distanzwaffe mit weiter Reichweite. Das Tantô eine Stich-/ Schnittwaffe ohne besondere Reichweitenvorteile. Tori wird also versuchen die Distanz zu Uke zu überbrücken, um das Tantô effektiv einsetzen zu können. Uke wird Tori auf Distanz halten wollen, um nicht in die Reichweite der Klinge zu gelangen. Ein effektives Mittel, das Tori hier anwenden kann ist die Täuschung (Kyojitsu). Tori kann also zum Beispiel das leicht zu verbergende Tantô vor Ukes Augen verstecken, um auf Uke weniger gefährlich zu erscheinen. Gelingt es Tori dann in die Distanz von Uke vorzudringen - folgen wir dem Prinzip der Ichimonji No Kata könnte dies mit einem Naname Mae Tai Sabaki erfolgen, einem Ausweichen schräg nach vorne - erhält Tori die Möglichkeit nun das Tantô effektiv zum Einsatz zu bringen und die Kata zu vollenden. Idealerweise offenbart Tori auch dabei die Waffe nicht, sodass Uke auch wenn er hierdurch nicht besiegt wurde immer noch nicht weiß woher der Angriff erfolgte und weiterhin im Ungewissen verbleibt. Ob Uke dann überhaupt weiterangreift ist hiernach nämlich fraglich, denn er hat gelernt, dass Tori gefährlich ist und er kann nicht abschätzen, welche Mittel Tori zur Verteidigung einsetzen könnte.

Ideen zum Solotraining

Insbesondere in der aktuellen Zeit ist jedoch weiterhin das Solotraining relevant. Wir möchten euch daher auch noch einige Ideen zu eurem Solotraining mit auf den Weg geben.

Nutzt das Solotraining grundsätzlich um den Stress aus eurer Bewegung zu verbannen. Im Training mit einem Partner ist es das Zusammenspiel von beiden, die das Tempo und den Rhythmus einer Kata bestimmen. Im Solotraining könnt ihr vollständig in eurem Tempo trainieren. Nutzt dies insbesondere dazu die Präzision eurer Bewegungen zu verfeiern. Hetzt euch nicht und achtet in jeder Bewegung auf eure Kamae. Versucht beispielsweise die Ichimonji No Kata nur durch den Wechsel von einer Kamae in die nächste auszuführen.

  1. Ichimonji No Kamae
  2. Kôsei No Kamae
  3. Doko No Kamae
  4. Ihen No Kamae
  5. Ihen No Kamae
  6. Ichimonji No Kamae

Achtet dabei gerade beim Solotraining auf das erste Basiselement, eure Balance/ Stabilität. 

Außerdem ist ein wichtiger Aspekt zu nennen, der im regulären Training oft zu kurz kommt. Achtet auf eure Atmung. Atmet! Das Ziel im Bujinkan Budô Taijutsu ist die Natürlichkeit der Bewegungen. Euren Atem dabei unter Anstrengung anzuhalten und euch zu verspannen sind dabei nicht das Ziel. Also: Atmet.

Kihon Serie

Die nächste Technik wird Jumonji No Kata sein. 

Nächste  Woche am 06.02.2021 geht es dann bereits mit dem neuen Trainingsvideo weiter. Freut euch auf neue Inspirationen weitere Ideen zu eurem Training.

 

Gefällt euch unsere Kihon Serie? Abonniert gerne unseren Youtube Kanal und verpasst kein Video mehr. 

Oder wollt ihr gerne live sehen, welche Möglichkeiten uns bereits Basisformen wie die Ichimonji No Kata bieten? Kommt gerne zu einem Probetraining vorbei, sprecht uns an.  Sobald ein vor Ort Training wieder möglich ist, erfahrt ihr es natürlich hier und auf unserem Facebook/ Twitter Kanal.

 

Ganbatte Buyû

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