Buki Serie
In unserer Buki Serie wollen wir euch einige der Waffen vorstellen, die im Bujinkan trainiert werden.
Shukô
Die Shukô besitzen alle Eigenschaften einer typischen Ninja-Waffe. Sie sind leicht verdeckt zu führen. Sie sind keine schwer zu fertigenden Werkzeuge. Sie können nicht nur im Kampf, sondern auch bei der Flucht, beispielweise beim Klettern, genutzt werden. Sie sind unorthodox und damit auch im alten Japan keine weit verbreitete Waffe. Es war also wahrscheinlich, dass ein potentieller Feind dieses Werkzeug nicht kannte und damit in besonderem Maß unvorbereitet auf dessen Anwendung war.
Die Shukô, wie oben in einer Trainingsvariante zu sehen, sind Ringe, an denen Metallkrallen oder Klingen befestigt sind und in beiden Händen geführt werden. Der mit den Krallen versehene Ring ist gegebenenfalls durch ein Band mit einem weiteren Ring verbunden. Dieser zweite Ring wird am Handgelenk/ Unterarm getragen und dient dazu die eigentliche Waffe nicht allzu leicht entrissen zu bekommen bzw. nach einem Angriff nicht zu verlieren. Die Trainingsvariante besteht dabei aus zwei Stoffschlaufen von denen eine mit Hartgummi-Krallen ausgestattet ist. Auch in dieser Variante dient die Krallenbesetzte Schlaufe als eigentliche Waffe und die zweite Schlaufe als Sicherung.
Die Nutzung dieser Waffe haben wir euch im Videoeintrag zu den Shukô eindrucksvoll dargestellt. Dabei zeigen wir die verschiedensten Nutzungsmöglichkeiten. Von der verdeckten Nutzung, um die Überraschung von Uke zur Verstärkung unserer Technik auszunutzen, über den demonstrativen Einsatz der Shukô, um Uke bereits vor dessen Angriff klar zu machen, dass dieser kein Opfer vor sich hat, bis hin zur offensiven Anwendung in der Uke nicht den ersten Schritt macht, sondern durch den Träger der Shukô aus dem Hinterhalt angegriffen wird.
Dadurch, dass der Träger der Shukô weiterhin beiden Hände frei nutzen kann, ist er auch in der Lage sehr flexibel zu reagieren. Im Gegensatz zu anderen Waffen, wie beispielsweise dem Katana, bergen die Shukô keinen distanzrelevanten Vorteil. Sie erweitern jedoch die Optionen im unmittelbaren Nahkampf enorm und erlauben Uke fast gänzlich ohne Kraftaufwand zu kontrollieren.
Gelingt es dem Nutzer dieser Waffe also nah genug an einen Feind heran zu kommen, sei es als Verteidigung gegen einen Angriff, oder aber auch direkt in Form eines offensiven Angriffs, so wird es für Uke schwer dieser Waffe zu entkommen.
Tôgakure Ryû Ninjutsu
Als Ninja-Waffe werden die Shukô im Bujinkan auch innerhalb der Ninja-Schulen trainiert. Viele Techniken der Tôgakure Ryu zum Beispiel werden mit Shukô ausgeführt. Sie werden dabei genau nach den 3 oben benannten Prinzipien genutzt.
- Defensiv verdeckt
- Defensiv offen
- Offensiv verdeckt
Im Videoeintrag zeigen wir euch 2 Kata der Tôgakure Ryû, die mit Shukô ausgeführt werden.
Die Shukô erlaubten durch ihre Besonderheit nicht extra gegriffen werden zu müssen, weitere Optionen. Trotz dem Tragen von Shukô konnte der Ninja so beispielsweise trotzdem ein Ninjatô oder Katana führen. Dieses hatte er ggf. nicht bei sich, sondern entwendete es einem Angreifer unter anderem mit einer der Techniken, die wir auch in unserem Video vorstellen. Diese Waffe konnte er dann weiternutzen oder auch als Ablenkung werfen, um die Flucht ergreifen zu können. Letztlich ging es dem Ninja üblicherweise nicht um einen Sieg, sondern viel mehr um seine Mission. Diese Mission wiederum war zumeist die Beschaffung von Informationen. Die sichere Rückkehr zu seinem Herrn, um die erhaltenen Informationen auch weitergeben zu können, war also essentiell. Dies ist auch der zentrale Grund, warum dem Thema "Flucht" in der Tôgakure Ryû und deren Techniken so viel Bedeutung eingeräumt wird.
Buki Serie
Die Shukô sind zweifelsfrei eine furchteinflößende Waffe. Eine Waffe, die der Träger nicht aktiv führen muss, sondern getragen wird. Viel mehr noch. Trotz dem Tragen der Shukô ist der Nutzer in der Lage andere Waffen zusätzlich zu führen.
Am 28.05.2022 folgt der finale Eintrag dieser Serie. Um welche Waffe es dabei gehen wird, verraten wir dieses Mal noch nicht. Seid also gespannt.
Wer bis dahin nicht warten kann, den sehen wir gerne im Training jeden Montag/ Donnerstag, jeden Freitag, oder zu einem der anstehenden Seminare.
Wir freuen uns auf euch,
Ganbatte Ne
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